Täter rief "Free Palestine"
Israelische Botschaftsmitarbeiter in Washington erschossen - Tatverdächtiger gefasst
- Aktualisiert: 22.05.2025
- 10:25 Uhr
- dpa
In der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington kommt es zu einem Schusswaffenvorfall. Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft sterben. Ein Tatverdächtiger wurde inzwischen gefasst.
Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington getötet worden. Das teilte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem auf der Plattform X mit.
Der mutmaßliche Täter ist inzwischen gefasst worden. Das sagte die Polizeichefin der US-Hauptstadt, Pamela Smith, vor Journalisten. Nach den Schüssen habe der mutmaßliche Täter das Museum betreten, wo er von privaten Sicherheitskräften festgenommen worden sei. Er habe nach der Festnahme einen propalästinensischen Slogan skandiert ("Free, free Palestine"), schilderte die Polizeichefin. Der mutmaßliche Täter Elias R. sei ein 30-jähriger Mann aus der Stadt Chicago im Bundesstaat Illinois.
Die Nachrichtenseite "Jewish Insider" zitierte einen Augenzeugen, wonach der Schütze ein Tuch mit der Bezeichnung Kufiya getragen habe, das auch als Palästinensertuch bekannt ist. Die israelische Nachrichtenseite "Ynet" zitierte die Sprecherin der israelischen Botschaft in Washington mit der Aussage, dass die Botschaftsmitarbeiter "aus nächster Nähe erschossen wurden".
Trump äußert sich zu Attentat
US-Präsident Donald Trump hat den Schusswaffenvorfall mit zwei Toten in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington scharf verurteilt. "Diese schrecklichen Tötungen in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, jetzt!", schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social - zum Teil in Großbuchstaben. Hass und Radikalismus hätten in den USA keinen Platz. Trump sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. "Es ist so traurig, dass so etwas passieren kann!"
Schusswechsel wohl in Zusammenhang mit Krieg im Gazastreifen
Der Schusswaffenvorfall erfolgte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Er hatte im Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen. Etwa 1.200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 Menschen nach Gaza entführt. In dem Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 53.300 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich unabhängig kaum überprüfen.
Israel steht wegen des militärischen Vorgehens und der furchtbaren humanitären Lage in dem weitgehend verwüsteten Küstenstreifen international stark in der Kritik.