Anzeige
Ankündigung von Putin

Russland stationiert taktische Atomwaffen in Belarus

  • Aktualisiert: 25.03.2023
  • 19:30 Uhr
  • Melissa Aschauer
Article Image Media
© Sergei Chirikov/POOL EPA/AP/dpa

Russlands Präsident wirft nach mehr als einem Jahr Angriffskrieg gegen die Ukraine dem Westen einen zunehmenden Eskalationskurs vor. Nun erhöht Putin den Einsatz und kündigt die Stationierung von taktischen Atomwaffen in Belarus an.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einer Ankündigung im Staatsfernsehen will der russische Präsident Wladimir Putin taktische Atomwaffen in Belarus stationieren.

  • Laut dem Kremlchef habe der belarussische Machthaber Lukaschenko schon länger darum gebeten.

  • So verstoße Russland Putin zufolge nicht gegen internationale Verträge.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus angekündigt. Darauf hätten sich die Regierungen in Moskau und Minsk geeinigt, sagte Putin am Samstagabend dem Staatsfernsehen.

Im Video: Neue Spur nach Anschlag auf Nord Stream?

Neue Spur nach Anschlag auf Nord Stream: Steckt Russland dahinter?

Atomwaffen-Stationierung als Reaktion von möglicher Uranmunition-Lieferung

Mit einer solchen Stationierung verstoße Russland nicht gegen internationale Verträge, betonte der Kremlchef. 

Taktische Atomwaffen haben eine geringere Reichweite als Interkontinentalraketen. Damit reagiert Russland auf die Spannungen mit der Nato im Zuge von Putins Krieg gegen die Ukraine. Konkret handele es sich um eine Reaktion auf die mögliche Lieferung von Uranmunition aus Großbritannien an die Ukraine. Die Geschosse mit abgereichertem Uran haben eine besondere Schlagkraft, um etwa Panzer zu zerstören.

Anzeige
Anzeige

Putin: Lukaschenko habe länger um Stationierung atomarer Waffen gebeten

Der belarussische Machthaber Lukaschenko habe schon lange darum gebeten, atomare Waffen auf seinem Staatsgebiet zu stationieren, sagte Putin im Fernsehen. Dem Nachbarland seien auch schon Iskander-Raketenkomplexe übergeben worden. Am 1. Juli werde der Bau eines Schachts für die Atomwaffen in Belarus abgeschlossen sein, kündigte der Kremlchef an. Aus Minsk gab es dazu zunächst keine Angaben.

Aufforderung an USA Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen

Putin hatte die USA in der Vergangenheit immer wieder aufgefordert, Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen, weil Moskau sich dadurch in seiner Sicherheit bedroht sieht. Russland stationiert keine strategischen Atomwaffen in Belarus, die etwa auch die USA erreichen könnten. Die Reichweite taktischer Atomwaffen wird mit mehreren Hundert Kilometer angegeben. Die Sprengwirkung liegt demnach zwischen 1 und 50 Kilotonnen TNT.

Russland führt seit mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Belarus und dessen Machthaber Alexander Lukaschenko gehören zu Moskaus engsten Verbündeten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist kein Fan von Windenergie.
News

CDU-Chef Merz bei Illner: "Windräder abbauen, weil sie hässlich sind"

  • 08.11.2024
  • 03:04 Uhr