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Kreml-Diktator als Opfer?

Stress unter "besten Freunden": Nutzt Xi Putin aus?

  • Aktualisiert: 06.06.2024
  • 12:09 Uhr
  • Stefan Kendzia

Zwischen den Machthabern Russlands und Chinas soll ein Streit entflammt sein: Angeblich nutzt Xi die wirtschaftliche Misere Putins aus, um den Kreml-Chef zu erpressen.

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Wie die "Financial Times" berichtet, soll es zwischen den bisher "besten Freunden" Xi Jinping und Wladimir Putin nicht mehr so freundschaftlich zugehen. Grund dafür sei wohl der Russland-China-Gaspipeline-Deal, der wegen Pekings Preisforderungen ins Stocken geraten sein soll.

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Moskaus Abhängigkeit von Peking wächst und wächst

Um Putins Finanzen scheint es wohl doch schlechter zu stehen, als der russische Diktator glauben machen möchte. Jeder Rubel zählt und besonders das Projekt "Power of Siberia 2" wäre für Gazprom, Russlands staatlich kontrollierten Monopolisten für den Export von Pipeline-Gas, eine Rettungsleine, da Moskaus Abhängigkeit von seinem Nachbarn China wächst.

Da Gazprom im vergangenen Jahr einen Verlust von 629 Milliarden Rubel (6,9 Milliarden Dollar) gemacht haben soll, würde ein Gas-Deal mit China die ersehnte Rettung bringen und den chinesischen Markt mit den Gasfeldern in Westrussland verbinden, die einst Europa versorgten.

Pipeline-Deal zwischen Putin und Xi offenbar gescheitert

Der große Pipeline-Deal, auf den Moskau gesetzt habe und der unter anderem Gegenstand des Besuchs von Präsident Putin bei seinem Freund Xi Jinping, Staatspräsident der Volksrepublik China, im vergangenen Mai gewesen sein soll, sei nun angeblich gescheitert. Verantwortlich dafür sollen unangemessene Forderungen Pekings hinsichtlich Preis und Lieferniveau gewesen sein. Wie die "Financial Times" in durch mit der Angelegenheit vertraute Personen in Erfahrung gebracht haben will, soll China einen Preis angeboten haben, der in etwa dem stark subventionierten Inlandspreis Russlands entsprechen soll. Außerdem wolle sich China nur zur Abnahme eines kleinen Teils der geplanten Jahreskapazität der Pipeline von 50 Milliarden Kubikmetern Gas verpflichten.

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:newstime

Putin braucht die Pipeline dringender als Xi

Problem an der ganzen Sache ist, dass Putin die Pipeline viel dringender brauche als sein "bester Freund und Bruder" Xi. Dieser soll sogar Putins Lage ausnutzen, um die Preise weiter drücken zu können. Eine Einigung in dieser Angelegenheit scheint in weiter Ferne zu liegen. Mit eklatanten Folgen für Russland: Sollte die "Power of Siberia 2"-Pipeline 2029 nicht in Betrieb gehen, so wird befürchtet, dass die Gewinne von Gazprom um fast 15 Prozent einbrechen würden. Genau dessen soll sich China bewusst sein und so nutzt Peking seine Vormachtstellung im Energiebereich aus, um Russland zu Zugeständnissen zu zwingen, wie das Institute for the Study of War (ISW) analysierte.

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China sitzt die Situation aus und wartet ab

Wie das ISW weiter berichtet, unterstreiche Pekings "harte Haltung" gegenüber Moskau, wie Russlands Einmarsch in der Ukraine Präsident Wladimir Putin zunehmend von der wirtschaftlichen Unterstützung des chinesischen Staatschefs Xi Jinping abhängig gemacht hat." Alexander Gabuev, Direktor des Carnegie Russia Eurasia Center in Berlin, ist davon überzeugt, dass "China glaubt, die Zeit sei auf seiner Seite. Es hat Zeit, abzuwarten, um den Russen die besten Konditionen abzuringen und darauf zu warten, dass sich die Aufmerksamkeit auf die chinesisch-russischen Beziehungen verlagert", sagte er. "Die Pipeline kann ziemlich schnell gebaut werden, da die Gasfelder bereits erschlossen sind. Letztlich haben die Russen keine andere Möglichkeit, dieses Gas zu vermarkten."

Putins Sprecher Dmitri Peskow hingegen soll gesagt haben, dass sich Russland und China weiterhin in Gesprächen über die Pipeline befinden würden. "Es ist völlig normal, dass jede Seite ihre eigenen Interessen verteidigt. Die Verhandlungen werden fortgesetzt, da die Staatschefs beider Länder den politischen Willen dazu haben. Auch Handelsfragen werden weiter geklärt und wir haben keinen Zweifel daran, dass alle notwendigen Vereinbarungen getroffen werden", so Peskow. Gazprom selbst soll einen Kommentar abgelehnt haben.

  • Verwendete Quellen:
  • Financial Times: "Russia-China gas pipeline deal stalls over Beijing’s price demands"
  • Institute of the Study of War: "Russian offensive campaign assessment"
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