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Aus für "America Party"

Trotz Zoff mit Trump: Musk lässt Parteigründung fallen

  • Veröffentlicht: 20.08.2025
  • 12:22 Uhr
  • Michael Reimers
Tech-Milliardär Elon Musk hatte Anfang Juli angekündigt, die America Party zu gründen.
Tech-Milliardär Elon Musk hatte Anfang Juli angekündigt, die America Party zu gründen.© Reuters / Kevin Lamarque

Elon Musk hat einem Bericht zufolge seine Pläne gestoppt, in den USA eine eigene Partei zu gründen. Er wird sich demnach wieder mehr um seine Unternehmen kümmern.

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Inhalt

  • Will Musk seine Regierungsaufträge nicht gfefährden?
  • Trump fand Partei-Idee Musks "lächerlich"

Der Chef des US-Elektroautobauers Tesla, Elon Musk, legt seine Pläne für die Gründung einer politischen Partei zunächst auf Eis. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag (19. August) unter Berufung auf einen Bericht im "Wall Street Journal", der sich auf mit den Plänen vertraute Personen bezieht. Demnach will sich der 54-jährige Tech-Milliardär wieder verstärkt auf die Unternehmensführung von Tesla sowie seiner weiteren Firmen SpaceX, X, Neuralink und xAI konzentrieren.

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Nach einem öffentlichen Streit mit US-Präsident Donald Trump über ein geplantes Steuer- und Ausgabengesetz hatte Musk im Juli angekündigt, eine eigene Partei namens "America Party" zu gründen. Dem Bericht zufolge räumte Musk aber mittlerweile gegenüber Vertrauten ein, dass die Gründung einer Partei seine Beziehung zu Vizepräsident JD Vance beschädigen würde.

Tesla und das Weiße Haus reagierten bisher nicht auf eine Anfrage von Reuters nach einer Stellungnahme. Elon Musk hatte den Wahlkampf von Trump und anderen Republikanern 2024 mit fast 300 Millionen US-Dollar unterstützt.

Will Musk seine Regierungsaufträge nicht gfefährden?

Vance wird von vielen als Erbe der MAGA-Bewegung angesehen, heißt es in einem Bericht von "n-tv.de". Die Abkürzung MAGA steht für "Make America Great Again", auf Deutsch: Macht Amerika wieder großartig. Den MAGA-Slogan nutzte auch Donald Trump in seinem Präsidentschaftswahlkampf 2024.

Dem Zeitungsbericht zufolge erwägt Musk, Trumps Vize JD Vance finanziell zu unterstützen, sollte dieser 2028 als US-Präsident kandidieren. Wie Vertraute berichten, sagte Musk erst kürzlich ein Treffen zur Parteigründung ab, um sich auf seine Unternehmen zu konzentrieren.

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Die Entscheidung von Musk, seine Pläne zurückzuziehen, gilt demnach als möglicher Gewinn für die Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr. Weitere Parteien neben Demokraten und Republikanern erwiesen sich in der Vergangenheit bei US-Wahlen häufig als Störfaktoren und zogen Stimmen von den beiden großen Parteien ab.

Wie "n-tv.de" weiter meldet, sagte JD Vance in einem Interview mit der konservativen Website "Gateway Pundit", es wäre ein Fehler, sollte Musk mit Trump und der konservativen Bewegung brechen. "Ich hoffe also, dass er bis zu den Zwischenwahlen wieder zurück in die Partei kommt", so der US-Vizepräsident.

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Anders als in Deutschland, wo Koalitionen aus mehreren Parteien die Bundesregierung bilden und im Bundestag viele Parteien sitzen, bestimmen in den USA die derzeit regierenden Republikaner von Trump einerseits und die Demokraten andererseits die Politik.

Zwar existieren auch andere Parteien, aber de facto herrscht in den USA ein Zweiparteiensystem. Kleinere Parteien haben kaum eine Chance auf größeren politischen Erfolg - auch wegen des Mehrheitswahlrechts, bei denen jeweils nur der oder die Sieger:in zum Zug kommt und Stimmen für andere Kandidat:innen verfallen. Die Frage ist, wie aussichtsreich Musks Pläne vor diesem Hintergrund sind.

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Trump fand Partei-Idee Musks "lächerlich"

US-Präsident Donald Trump hatte den Vorstoß von Elon Musk für eine neue Partei als "lächerlich" bezeichnet. Er sagte dpa zufolge nach der Ankündigung von Musk Anfang Juli: "Ich denke, es ist lächerlich, eine dritte Partei zu gründen. Wir haben mit der Republikanischen Partei einen enormen Erfolg." Auf seiner Plattform "Truth Social" postete Trump damals außerdem, Musk sei völlig "entgleist".

Trump sprach sich in diesem Zusammenhang für das bestehende faktische Zweiparteiensystem aus Republikanern und Demokraten aus. Die Demokraten seien zwar vom Weg abgekommen, aber es sei schon immer ein Zweiparteiensystem gewesen. Eine dritte Partei würde zu "Verwirrung" führen, sagte der Republikaner. Musk könne "seinen Spaß damit haben", aber es sei lächerlich, so der US-Präsident weiter.

Musk hatte seine Ankündigung, in den USA eine neue Partei aufzubauen, damit begründet, das Zweiparteiensystem aufzubrechen. Demokraten und Republikaner seien sich politisch ähnlich und gemeinsam dabei, Amerika herunterzuwirtschaften. "Wenn es darum geht, das Land durch Verschwendung und Bestechung in den Bankrott zu treiben, dann leben wir in einem Einparteiensystem, nicht in einer Demokratie", erklärte Musk seine Ambitionen zur Gründung der America Party.

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Musks Vorstoß für eine neue Partei markierte einen vorläufigen Höhepunkt der Fehde zwischen Trump und dem Tech-Milliardär. Kurz zuvor waren Trump und Musk noch enge Vertraute. Musk wurde nach der Amtseinführung von Donald Trump vorübergehend mit Kostensenkungen im Regierungsapparat beauftragt. Anfang Juni folgte dann jedoch eine Schlammschlacht, entzündet an den von Musk strikt abgelehnten Plänen Trumps in der Haushaltspolitik.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Wall Street Journal: "Elon Musk Pledged to Start a Political Party. He Is Already Pumping the Brakes."
  • n-tv.de: "Fokus auf Trump-Nachfolger? Bericht: Musk lässt Parteigründung vorerst ruhen"
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