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Bekennender Impfgegner

Trump-Minister Kennedy soll Gesundheits-Studien frei erfunden haben

  • Veröffentlicht: 30.05.2025
  • 13:28 Uhr
  • Joachim Vonderthann
US-Präsident Donald Trump schüttelt seinem Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. die Hand.
US-Präsident Donald Trump schüttelt seinem Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. die Hand. © Jacquelyn Martin/AP

Ein Bericht von US-Gesundheitsminister Kennedy über chronische Krankheiten bei Kindern steht unter Beschuss. Mehrere angeblich zitierte Studien existieren offenbar gar nicht.

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Inhalt

Ein Bericht des umstrittenen US-Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr. über chronische Krankheiten bei Kindern soll frei erfundene Studien enthalten. Recherchen der Nachrichtenagentur AFP ergaben, dass mindestens vier der zitierten Studien überhaupt nicht existieren. Das US-amerikanische Nachrichtenportal "Notus" berichtete sogar von sieben zweifelhaften Quellenangaben in dem Regierungsbericht.

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Falsche Infos in US-Gesundheitsbericht?

Zwei Forscher der Columbia-Universität, Noah Kreski und Guoahua Li, deren Arbeiten im Bericht zitiert wurden, distanzierten sich von den Angaben, wie die "Bild" berichtet. Kreski erklärte gegenüber AFP, dass das Zitat nicht aus einer seiner Studien stamme und er die genannte Studie nicht kenne. Li äußerte sich ähnlich und berichtete, dass das ihm zugeschriebene Zitat "frei erfunden" sei und er seinen angeblichen Co-Autor Kreski nicht kenne.

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Zitierte Wissenschaftler:innen wissen von nichts

Auch die Epidemiologin Katherine Keyes erklärte, dass sie das zitierte Papier nicht geschrieben habe und die Herkunft der Angaben unklar sei. Links aus dem Regierungsbericht, die zu einem Artikel im Wissenschaftsmagazin "Jama" führen sollten, führten ins Leere, was die Regierungssprecherin von US-Präsident Donald TrumpKaroline Leavitt, als "Formatierungsfehler" bezeichnete. Sie betonte, dass dieser Fehler "den Inhalt des Berichts nicht in Frage" stelle. Die Links wurden inzwischen aktualisiert. Ein Link soll zu einem Artikel der "New York Times" geführt haben, statt zu einer wissenschaftlichen Studie.

Demokraten wüten wegen Kennedy-Bericht

Die oppositionellen Demokraten kritisierten, dass der Bericht der Trump-Regierung "voller Fehlinformationen" sei. Sie warfen dem Gesundheitsministerium von Kennedy vor, "seine politischen Prioritäten mit Studien und Quellen zu rechtfertigen, die nicht existieren".

Der Bericht der Kommission "Make America Healthy Again" (Amerika wieder gesund machen) zieht laut "Bild" das Fazit, dass für chronische Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen vor allem hoch verarbeitete Lebensmittel und Zusatzstoffe, Umweltgifte und mangelnde Bewegung verantwortlich sind. Aber auch die Gefahr durch Impfungen wird genannt.

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Trump-Minister seit Jahren in der Kritik

Gesundheitsminister John F. Kennedy hatte in den vergangenen Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut, Verschwörungstheorien verbreitet und mit schrillen Wortmeldungen von sich reden gemacht. Daher gab es viel Kritik, dass Trump ausgerechnet ihn für das Gesundheitsressort auswählte. Kritiker:innen werfen Kennedy seit Jahren vor, gezielt Zweifel an Impfstoffen zu streuen und insbesondere die Masern-Impfkampagne untergraben zu haben. In der Vergangenheit vertrat Kennedy etwa die wissenschaftlich widerlegte These, Impfungen könnten Autismus auslösen.

  • Verwendete Quellen:
  • "Bild": "Trumps Schwurbel-Minister zitiert erfundene Studien"
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