Hohe Strafzölle gegen China haben Folgen
Trump räumt drohende Engpässe wegen Handelskrieg ein: "Vielleicht nur zwei Puppen statt 30"
- Veröffentlicht: 02.05.2025
- 13:12 Uhr
- Max Strumberger
Donald Trump hat eingeräumt, dass Amerikaner:innen wegen seines Handelskriegs mit China mit leereren Regalen rechnen müssen, beispielsweise bei Spielzeug. Statt 30 könnten Kinder nur noch zwei Puppen haben - und diese wären obendrein teurer, sagt der US-Präsident.
Donald Trump hatte zu Beginn seiner Präsidentschaft angekündigt, die USA in ein neues goldenes Zeitalter zu führen. Diese Vision schien zunächst viele Amerikaner:innen zu begeistern, die auf wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand hofften. Nachdem der Republikaner aber einen Handelskrieg - insbesondere mit China - vom Zaun gebrochen hat, kann von bevorstehenden goldenen Zeiten vermutlich keine Rede sein. Eher das Gegenteil: US-Bürger:innen müssen sich in Geschäften auf leerere Regale einstellen, wie Trump jüngst einräumte.
Trump: Dann halt nur zwei Puppen, die mehr kosten
"Wissen Sie, jemand hat gesagt: 'Oh, die Regale werden leer sein'", sagte Trump und bot ein hypothetisches Szenario an. "Nun, vielleicht werden die Kinder zwei Puppen statt 30 Puppen haben. Vielleicht kosten die zwei Puppen ein paar Dollar mehr als normalerweise", sagte Trump bei einem Kabinettstreffen am 30. April. China würde unter dem Handelskrieg aber mehr leiden als die USA, versuchte Trump die Auswirkungen seiner Zollpolitik zu relativieren.
Die von Trump verhängten Strafzölle von bis zu 145 Prozent auf Waren aus China haben weitreichende Konsequenzen für die amerikanische Wirtschaft. Diese Zölle führen nicht nur zu höheren Preisen für Konsumgüter, sondern auch zu einer Verknappung bestimmter Produkte. Staatlichen Prognosen zufolge ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres sogar überraschend um 0,3 Prozent geschrumpft. Unter Joe Biden Präsidentschaft hatten die USA im letzten Quartal 2024 noch einen deutlichen Anstieg von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verzeichnet.
Trump will Biden den schwarzen Peter zuschieben
Nach inzwischen etwas über 100 Tagen im Amt fällt auch Trumps Börsen-Bilanz katastrophal aus. Nach seinem Rekordhoch von 45.014 Punkten am 4. Dezember ist der Dow Jones Industrial Average nach Trumps Zoll-Ankündigung auf 37.645 Punkte abgestürzt. Inzwischen hat sich der US-Leitindex wieder auf 40.752 Punkte zurückgekämpft. CNN zufolge wurde in dieser Zeit ein Börsenwert von 3,66 Billionen Dollar vernichtet. Eine schlechtere Bilanz für Anleger:innen gab es nach 100 Tagen nur unter US-Präsident Richard Nixon vor knapp 50 Jahren.
"Das ist Bidens Aktienmarkt, nicht Trumps", versuchte der republikanische Präsident seinem Vorgänger den schwarzen Peter zuzuschieben. Als die Börsenkurse im Dezember neue Rekordwerte erreichten, hatte Trump noch behauptet, dies sei ihm zu verdanken. "Zölle werden bald greifen, und Unternehmen beginnen in Rekordzahlen in die USA zu ziehen. Unser Land wird boomen, aber wir müssen den Biden-Überhang loswerden. Das wird eine Weile dauern, hat NICHTS mit Zöllen zu tun", schrieb Trump auf seinem Nachrichtendienst Truth Social.
Trumps Zustimmungswerte sind im Keller
Ähnlich verheerend wie auf den Aktienmarkt sieht der Blick auf Trumps Zustimmungswerte aus. Laut einer Umfrage von YouGov, von der die "Frankfurt Rundschau" berichtet, stehen nur noch 41 Prozent der Befragten hinter seiner Politik. Dies ist ein Rückgang, der selbst die Werte zu Beginn seiner ersten Amtszeit unterbietet und weit hinter den Zustimmungsraten von Vorgängern wie Biden und Barack Obama liegt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters