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Reihen vielerorts halb leer

Urlauber sparen zunehmend: Strandliegen-Krise auf Mallorca

  • Veröffentlicht: 18.08.2025
  • 11:40 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Urlauber entspannen am Strand von Magaluf auf Mallorca.
Urlauber entspannen am Strand von Magaluf auf Mallorca.© Clara Margais/dpa

Die Strandliegen-Krise auf Mallorca spitzt sich zu: Trotz Hochsaison bleiben viele Liegen ungenutzt. Hohe Kosten und verändertes Urlaubsverhalten sorgen für Einnahmeverluste bei den Anbietern.

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Inhalt

Mallorca steht in diesem Sommer vor einem neuen Problem. Während früher die Strandliegen heiß begehrt waren, bleiben sie nun vielerorts leer. Besonders betroffen sind touristische Zentren wie Playa de Muro und Can Picafort im Norden der Insel. Laut der Interessenvertretung der Stranddienstleister, Adopuma, sind die Einnahmen im Juli 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 20 Prozent gesunken. Eine Entwicklung, die man zuletzt in den Pandemie-Jahren beobachten konnte, wie "T-Online" berichtet.

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Strandliegen auf Mallorca bleiben oft leer

Onofre Fornés, Vorsitzender von Adopuma, schildert die angespannte Lage: "Keine Erholung eingestellt und der Juli ist mit einem Minus abgeschlossen." Bereits der regnerische Mai habe einen schwachen Start in die Saison verursacht, doch nun verschärft sich die Situation weiter. Selbst an Wochenenden, wenn die Strände normalerweise gut besucht sind, bleiben viele Liegen ungenutzt. Einige Anbieter haben bereits ihre Öffnungszeiten reduziert oder Personal vorzeitig nach Hause geschickt.

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Urlauber:innen suchen günstigere Alternativen

Die Gründe für den Einbruch sind vielfältig. Neben dem Wetter spielt auch der gestiegene finanzielle Druck eine entscheidende Rolle. Teure Flüge, hohe Hotelpreise und steigende Betriebskosten führen dazu, dass viele Urlauber:innen zunehmend auf günstigere Alternativen zurückgreifen – wie das eigene Handtuch auf dem Sand. Laut Adopuma war der typische Kunde früher der sogenannte "mittlere Budgettourist". Dieser habe nicht nur Strandliegen gemietet, sondern auch für zusätzliche Dienstleistungen wie Cocktails oder Wassersportangebote gesorgt. Heute hingegen sparen viele Gäste beim Liegenverleih und gönnen sich Extras höchstens am letzten Urlaubstag.

Fornés sieht zudem das öffentliche Klima als problematisch: "Tourismuskritische Botschaften schaden dem Image der Balearen." Auch Debatten über sogenannte "Dieseltouristen", die viel zu Fuß unterwegs sind, aber wenig konsumieren, seien nicht hilfreich für das Geschäft.

Auch Italien und Deutschland müssen kämpfen

Mallorca ist mit dieser Herausforderung nicht allein. Auch andere europäische Urlaubsziele kämpfen mit ähnlichen Problemen. In Italien etwa bleiben viele Privatstrände in beliebten Regionen wie Gallipoli oder Sardinien leer, wie der britische "Guardian" berichtet. Dort kosten zwei Liegen und ein Sonnenschirm bis zu 120 Euro pro Tag, was viele Urlauber:innen abschreckt. Stattdessen weichen sie auf öffentliche Strandabschnitte aus, wo jedoch der Platz begrenzt ist. Verbraucherschützer warnen bereits vor einer "sozialen Ausgrenzung am Strand".

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Auch in Deutschland sind Strandbesuche teuer geworden. An der Nord- und Ostsee kostet ein Strandkorb schnell zwischen 15 und 18 Euro pro Tag. Spitzenreiter ist Binz auf Rügen mit durchschnittlich 18 Euro. Hinzu kommen oft zusätzliche Gebühren wie Kurtaxen, die das Strandvergnügen weiter verteuern.

  • Verwendete Quellen:
  • "The Guardian": "Italians turn away from private beaches amid debate over rising prices"
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