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Jobs in Bayern

Ausbildungsplätze in Bayern: Über 35.000 Stellen unbesetzt

  • Veröffentlicht: 04.08.2025
  • 16:46 Uhr
  • Laura Gebertshammer

Video: Redakteur Nicolas Drägert

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Knapp einen Monat vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres gibt es noch viel Auswahl. Dabei gibt es mehr Bewerber und weniger Stellen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kurz vor Start in das neue Ausbildungsjahr sind bei den Arbeitsagenturen in Bayern noch mehr als 35.000 freie Ausbildungsplätze gemeldet.

  • Die Chancen, dass junge Menschen, die bisher noch keine Stelle haben, doch noch zum 1. September in eine Ausbildung starten können, seien hoch.

  • Bei Bewerberinnen seien Ausbildungsplätze für medizinische Fachangestellte oder für Kauffrauen für Büromanagement sehr gefragt.

  • Die Männer interessierten sich besonders für Stellen als angehender Kfz-Mechatroniker, Fachinformatiker oder Elektroniker.

Inhalt

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35.000 freie Ausbildungsplätze

Kurz vor Start in das neue Ausbildungsjahr sind bei den Arbeitsagenturen in Bayern noch mehr als 35.000 freie Ausbildungsplätze gemeldet. Die Chancen, dass junge Menschen, die bisher noch keine Stelle haben, doch noch zum 1. September in eine Ausbildung starten können, seien hoch, heißt es von dort: Auf 100 Azubistellen kämen rein rechnerisch 67 Bewerberinnen und Bewerber. Allerdings gebe es dieses Jahr mehr Ausbildungswillige und weniger Stellen.

Konkret stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um etwa 1.000 auf 59.820. Die Zahl der offenen Ausbildungsplätze dagegen ging dagegen von 95.741 auf 90.318 zurück. Dennoch habe man es noch immer mit einem Bewerbermarkt zu tun, hieß es.

Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen zählen weiterhin bekannte Klassiker: Bei Bewerberinnen seien Ausbildungsplätze für medizinische Fachangestellte oder für Kauffrauen für Büromanagement sehr gefragt, hieß es. Bewerber interessierten sich besonders für Stellen als angehender Kfz-Mechatroniker, Fachinformatiker oder Elektroniker.

Mehr abgeschlossene Verträge im Handwerk - weniger bei den IHKs

Im Handwerk gab es laut Bayerischem Handwerkstag stand Ende Juli rund 16.600 abgeschlossene neue Lehrverträge. Das waren 3,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Bereich der Industrie- und Handelskammern, der für rund 60 Prozent der Ausbildungsplätze steht, lag die Zahl der abgeschlossenen Verträge Ende Juli dagegen bei 34.921 - das waren rund 2.000 weniger als vor einem Jahr.

Zwar gebe es Unternehmen, die sich angesichts des fehlenden Wirtschaftswachstums mit Investitionen auch im Personalbereich und damit bei der Ausbildung zurückhielten, heißt es vom Bayerischen Industrie und Handelskammertag (BIHK). Gleichzeitig gebe es aber "viele Betriebe, die Azubis händeringend suchen, aber keine geeigneten Bewerberinnen und Bewerber finden". Noch laufe die Bewerbungsphase aber auf Hochtouren und mache auch im August keine Sommerpause.

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Zeit für ein Praktikum

BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz rät, sich noch zu bewerben oder Praktika zu absolvieren. Auch der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur, Markus Schmitz betont: "Wer sich noch unsicher ist, sollte die Sommerferien für ein Praktikum nutzen. Das hilft, besser einzuschätzen, ob der Wunschberuf auch wirklich zu den eigenen Fähigkeiten und Talenten passt." In vielen Fällen könnten Schüler durch einen guten Eindruck im Praktikum sogar schlechtere Schulnoten ausgleichen.

Dass sich bis zum Beginn des Ausbildungsjahres noch einiges bewegen kann, zeigt auch, dass die IHKs in Bayern vergangenes Jahr insgesamt 48.421 neue Ausbildungsverträge registriert haben - also 11.500 mehr als es damals Ende Juli waren.

DGB kritisiert Rahmenbedingungen

Der DGB Bayern sieht die Arbeitgeber in der Pflicht. Es hapere nicht nur an der Zahl der Plätze, sondern vor allem an den Rahmenbedingungen, sagt Bezirksjugendsekretärin Anna Gmeiner. "Es reicht eben nicht, einfach nur Ausbildungsstellen zu melden. Wenn die Bezahlung schlecht ist, Tarifverträge fehlen und Azubis auf dem Land ohne Auto nicht mal zur Arbeit kommen, ist das kein attraktives Angebot." Wer Auszubildende gewinnen wolle, müsse "ernsthaft in Qualität investieren – denn Ausbildung ist kein Lückenfüller, sondern muss vielmehr ein echtes Zukunftsversprechen sein", sagt sie.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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