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Arbeitslosigkeit in Bayern: Schwache Konjunktur bremst Arbeitsmarkt aus
- Veröffentlicht: 31.07.2025
- 11:11 Uhr
- Laura Gebertshammer
Video: Redakteurin Liane Baghai
Im Juli nimmt die Arbeitslosigkeit üblicherweise zu. Doch so stark war der Anstieg seit Jahren nicht mehr.
Das Wichtigste in Kürze
Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist so hoch wie seit 18 Jahren nicht mehr.
Die Arbeitslosigkeit steigt in der Regel im Juli, da in diesem Monat viele junge Leute ihre Ausbildung beenden oder noch auf eine Lehrstelle oder einen Studienplatz warten.
Seit Jahresbeginn wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern rund 144.000 neue Arbeitsstellen gemeldet, gut ein Zehntel weniger als vor einem Jahr.
Höchster Stand der Arbeitslosigkeit seit 18 Jahren
Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist im Zuge der schwachen Konjunktur im Juli so hoch wie seit 18 Jahren nicht mehr. Das teilte die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Im Juli seien 312.024 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen und damit 11,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg im Vorjahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent.
Im Vergleich zum Juni erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen demnach in Bayern um 2,1 Prozent, die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte. Damit bleibe der Anstieg im Vergleich zum Vormonat im saisonüblichen Rahmen, teilte der Chef der Regionaldirektion, Markus Schmitz mit. Für die aktuelle Statistik hat die Regionaldirektion Daten bis zum Stichtag am 14. Juli ausgewertet.
Besonders viele junge Leute sind arbeitslos
Die Arbeitslosigkeit steigt in der Regel im Juli, da in diesem Monat viele junge Leute ihre Ausbildung beenden oder noch auf eine Lehrstelle oder einen Studienplatz warten. So nahm der Statistik zufolge in dem Monat vor allem die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen zu.
Wer aktuell ohne Job ist, hat nach Angaben von Schmitz schlechtere Chancen, eine neue Beschäftigung zu finden. Wegen der Wirtschaftsflaute halten sich viele Unternehmen mit Neueinstellungen zurück: Seit Jahresbeginn wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern rund 144.000 neue Arbeitsstellen gemeldet, gut ein Zehntel weniger als vor einem Jahr.
Kurzarbeit nimmt zu
Die schlechte Wirtschaftslage spiegelt sich auch in der Zunahme von Kurzarbeit wider: Nach den aktuellen Zahlen waren im April mehr als 52.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, 54 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Besonders betroffen waren der Regionaldirektion zufolge der Maschinenbau, die Herstellung von Metallerzeugnissen und die Herstellung von Kraftwagen und -teilen.
Vor diesem Hintergrund bewertet Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU) die Einigung der EU mit den USA im Zollstreit als positiv. Die Belastung sei aber weiterhin enorm, teilte die Politikerin mit. "Die Bundesregierung hat erste kraftvolle Schritte getan, um die Wirtschaft zu entlasten. Neben dem Investitionsbooster müssen nun aber weitere Maßnahmen folgen."
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa