Unfallstatistik in Bayern
Trotz weniger Unfällen: Bayerns Landstraßen bleiben gefährlich
- Veröffentlicht: 09.09.2025
- 11:51 Uhr
- Simon Fettal
Video: Redakteurin Hannah Sachenbacher und Redakteur Jürgen Hofmann
Statistisch gesehen ist es im ersten Halbjahr im Freistaat zu weniger Unfällen gekommen. Das ist gut. Aber die Unfallzahlen zeigen auch, dass es noch oft zu viel Leichtsinn gibt, der Leben kostet.
Das Wichtigste in Kürze
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Bayern ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent gesunken.
Die Unfälle im Fahrradverkehr sind dagegen gestiegen.
Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich laut Ministeriumsangaben nach wie vor auf Landstraßen.
Erfreulich: Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss ist um 10,5 Prozent gesunken.
Steigende Unfälle im Radverkehr
Im ersten Halbjahr 2025 ist in Bayern die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum minimal zurückgegangen. Von Januar bis Juni 2025 registrierte die Polizei nach Angaben des Innenministeriums 182.716 Verkehrsunfälle – das sind 1,9 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024 (186.190). Dabei wurden 28.070 Personen verletzt (2024: 29.399), und 216 Menschen getötet (2024: 230).
Getrübt wird die Statistik aber durch eine weiterhin steigende Zahl an Unfällen im Radverkehr. Demnach stieg nicht nur die Zahl der getöteten Radfahrer von 34 auf 42. Auch die Radunfälle seien leicht angestiegen: um 0,7 Prozent auf 8.905 Fälle (2024: 8.839). Die Zahl der verletzten Radfahrer erhöhte sich ebenfalls auf 8.255 (2024: 8.183).
Meiste tödliche Verkehrsunfälle auf Landstraßen
"Die rückläufigen Unfallzahlen sind erfreulich und bestätigen unsere Anstrengungen in der Verkehrssicherheitsarbeit. Dennoch macht mir der Anstieg schwerer Radunfälle Sorgen. Wir brauchen im Radverkehr mehr Rücksicht und Verantwortung", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Der Fahrradhelm bleibe der wirksamste Schutz vor schweren Kopfverletzungen. Künftig solle es zudem ein stärkeres Augenmerk in der Verkehrssicherheitsarbeit auf das sichere Fahren mit E-Bikes geben.
Die meisten tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich laut Ministeriumsangaben nach wie vor auf Landstraßen. Hier kamen im ersten Halbjahr 2025 129 Menschen ums Leben, das sind elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (145). Die Zahl der Unfälle, die auf nicht angepasste oder zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen sind, sei ebenfalls deutlich gesunken: um 18,2 Prozent auf 5.672 Fälle (2024: 6.937). Dabei verloren 54 Menschen ihr Leben, ein Rückgang um 8,5 Prozent (2024: 59).
Unfälle unter Alkoholeinfluss gesunken
Die Zahl der Todesfälle aufgrund nicht angelegter Sicherheitsgurte lag bei 20, im Vorjahr waren es 17. "Das müsste nicht sein, wenn jeder Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt tragen würde. Dieser Leichtsinn kostet jedes Jahr unnötig Menschenleben", betonte Herrmann. Auch erfreulich: Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss sank um 10,5 Prozent auf 2.059 (2024: 2.293), allerdings starben dabei noch sieben Personen (2024: 20). Auch die Zahl der Unfälle unter Drogeneinwirkung ging um 23,9 Prozent auf 264 zurück (2024: 347), wobei auch hier fünf Personen ums Leben kamen (2024: 2).
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa