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Blütentraum

Darum solltest du jetzt lieber noch keine Tulpen kaufen!

  • Aktualisiert: 27.02.2024
  • 14:50 Uhr
  • teleschau
Tulpen sind farbenfroh und schon jetzt erhältlich. Vom Kauf raten wir allerdings derzeit noch ab.
Tulpen sind farbenfroh und schon jetzt erhältlich. Vom Kauf raten wir allerdings derzeit noch ab.© OKrasyuk

Die Tulpe ist die zweitliebste Schnittblume der Deutschen. Kein Wunder also, dass viele schon im Februar gern damit Farbtupfer gegen die triste Jahreszeit setzen wollen. Überraschenderweise ist das keine gute Idee.

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Freilandtulpen erst ab Ende März

Bereits jetzt finden sich in Gartencentern und Supermärkten Rosen, Tulpen und Narzissen. Die farbenfrohen Schnittblumen-Arrangements sind ein willkommener Farbtupfer im ausklingenden Winter. Doch es spricht einiges dagegen, bereits jetzt Tulpen zu kaufen.

Ein Grund, sich beim Blumenkauf noch in Geduld zu üben, betrifft die Nachhaltigkeit. Freilandtulpen gibt es hierzulande frühestens ab Ende März. Tulpen, die man davor kauft, stammen also meist aus dem Ausland und haben lange Transportwege hinter sich. Sie stammen oft aus den Niederlanden, doch beginnt ihre Reise teils schon deutlich weiter entfernt. Und selbst wenn sie direkt aus dem Nachbarland kommen, werden sie per Lkw oder mit Flugzeugen transportiert. Manche kritisieren den Kauf von Tulpen im Februar aufgrund der dabei anfallenden CO2-Emissionen als Klimasünde.

Dazu kommt ein weiterer, wenig umweltfreundlicher Aspekt: Die Tulpen, die bereits im Februar zum Verkauf angeboten werden, stammen aus Gewächshäusern, die insbesondere im Winter einen großen Energiebedarf haben: Sie müssen beheizt werden, um vor Frost geschützt zu sein. Die Ökobilanz dieser Schnittblumen ist entsprechend unbefriedigend. Dazu kommt, dass es sich bei den Tulpen aus den Niederlanden um Massenware handelt, die in Monokulturen produziert wird. So geht Biodiversität verloren, resistente Schädlinge und Pflanzenkrankheiten werden dagegen gefördert.

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Starke Pestizidbelastung bei Blumen außerhalb der EU

Laut einem ARD-Beitrag stammen mehr als 80 Prozent der hier verkauften Tulpen aus den Niederlanden. Meistens werden Tulpen in Gewächshäusern der Niederlande mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt. Noch gravierender ist es, wenn die Tulpen aus Nicht-EU-Ländern stammen, wo der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weniger streng geregelt ist. Die eingesetzten Chemikalien können negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, sobald sie ins Grundwasser und in Gewässer gelangen.

Das Problem dabei: Woher die Tulpen aus dem heimischen Supermarkt oder Gartencenter zu dieser Jahreszeit genau kommen, lässt sich nicht überprüfen. Der Pflanzenpass auf der Verpackung zeigt nämlich nur den Ort des letzten Kultivierungsschritts an. Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz erklärte in einem Interview mit "Utopia": "Wenn die Pflanze in den Niederlanden umgetopft wurde oder noch ein paar Wochen wachsen konnte, dann steht dort Niederlande und nicht das Herkunftsland." Oft haben mindestens die Tulpenzwiebeln und Jungpflanzen eine weite Reise hinter sich und stammen aus dem globalen Süden.

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Muss man deshalb auf Tulpen im Februar verzichten?

Die eigentliche Tulpenzeit beginnt in Deutschland im Freiland ab Mitte März oder April, je nach Region und Wetterlage. Obwohl die Zeit der Freilandtulpen hierzulande eigentlich noch nicht angebrochen ist, gibt es eine Lösung für Ungeduldige: Als Alternative zu Gartencenter und Supermarkt empfiehlt sich eine regionale Gärtnerei, wenn man den Aspekt der Nachhaltigkeit auch beim Schnittblumenkauf beachten will. Gärtnereien verzichten in der Regel auf Pestizide und haben sich Nachhaltigkeit, Saisonalität und Regionalität auf die Fahnen geschrieben.

Auch Tulpen mit Bio- oder dem Slowflower-Siegel signalisieren schon auf den ersten Blick, dass man beim Kauf kein schlechtes Gewissen haben muss, weil man weder lange Transportwege noch den Einsatz von Pestiziden unterstützt.

Wer Nachhaltigkeit zur obersten Prämisse macht, sorgt für eine Tulpenzucht im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Bereits im Herbst werden dazu Bio-Tulpenzwiebeln eingesetzt, die im darauffolgenden Frühling treiben. Wer nicht nur die eigenen Augen mit den bunten Blumen erfreuen will, sondern auch den Bienen und anderen Insekten eine Freude machen will, meidet hochgezüchtete Gartentulpen und setzt stattdessen auf natürliche Wildtulpen.

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