Bandenkriminalität
Bundesweite Razzien - Schlag gegen mutmaßliche Schleusergruppierungen
- Aktualisiert: 21.05.2025
- 14:27 Uhr
- dpa
Die Bundespolizei hat bei einer Großrazzia in neun Bundesländern Dutzende Objekte mutmaßlicher Schleuser durchsucht. Die Hälfte der Durchsuchungen fand in Schleswig-Holstein statt.
Die Bundespolizei durchsucht im Zusammenhang mit Schleuserkriminalität 40 Objekte in mehreren Bundesländern. Im Raum Frankfurt seien zwei Wohngebäude und ein Geschäftsraum durchsucht worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Betroffen sind neben Hessen auch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin, Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen, wie die zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg und die Bundespolizei mitteilten.
Laut Bundespolizei lief etwa die Hälfte der Durchsuchungen in Schleswig-Holstein. Dort gab es auch drei Festnahmen. In Hessen wurde niemand festgenommen.
Die Schleusergruppierung aus Schleswig-Holstein soll über einen längeren Zeitraum hinweg eine Vielzahl von chinesischen Staatsangehörigen gegen Bezahlung zur Einreise und zum dauerhaften Aufenthalt in Deutschland verholfen und sich hierdurch eine nicht nur vorübergehende Einnahmequelle verschafft haben.
100 Menschen sollen nach Deutschland geschleust worden sein
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen sollen die Beschuldigten vermögenden Chinesen Visa für Fachkräfte besorgt haben, indem sie vermeintliche Beschäftigungsverhältnisse vortäuschten. Auf diesem Weg sollen - inklusive Familienangehörigen - rund 100 Menschen nach Deutschland geschleust worden sein.
In Nordrhein-Westfalen gibt es seit längerem Ermittlungen gegen eine Schleuserbande. Sie soll vermögenden Chinesen und reichen Menschen aus dem Oman Aufenthaltserlaubnisse für Deutschland beschafft haben. Die Ermittler:innen gehen dem Verdacht nach, dass Schleuser Amtsträger:innen in Behörden bestochen haben könnten, um für ihre ausländischen Klienten:innen gegen sechsstellige Beträge die gewünschte Aufenthaltserlaubnis zu erhalten.
Im vergangenen Juli hatten die Ermittler:innen verraten, dass gegen 16 Beschuldigte aus dem Bereich kommunaler Behörden ermittelt wird. Insgesamt wurde damals gegen 187 Beschuldigte ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hatte im Zuge der Ermittlungen das Kölner Großbordell "Pascha" beschlagnahmt. Das "Pascha" soll 2021 von einer chinesischen Investorin gekauft worden sein.