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Nach Tod von Farmarbeiter

Mexiko prüft rechtliche Schritte gegen ICE nach tödlicher Razzia in Kalifornien

  • Veröffentlicht: 17.07.2025
  • 13:29 Uhr
  • Claudia Scheele
Mexikos Präsidentin, Claudia Sheinbaum Pardo, spricht bei einer Pressekoferenz im National Palace am 21. April 2025 in Mexico City, Mexico.
Mexikos Präsidentin, Claudia Sheinbaum Pardo, spricht bei einer Pressekoferenz im National Palace am 21. April 2025 in Mexico City, Mexico.© IMAGO/ZUMA Press Wire

Der Tod eines mexikanischen Einwanderers bei einer ICE-Razzia in Kalifornien belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Mexiko und den USA weiter. Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigte rechtliche Schritte an.

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Inhalt

Die mexikanische Regierung hat angekündigt, mögliche rechtliche Schritte gegen die US-Ausländerbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) zu prüfen. Hintergrund ist der Tod des 56-jährigen Jaime Alanis Garcia, der bei einer Razzia der Behörde in Kalifornien ums Leben kam. Garcia stürzte bei einem Fluchtversuch von einem Hausdach und erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, darunter ein Genick- und Schädelbruch.

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Sheinbaum zeigt sich empört: "Nicht akzeptabel"

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum zeigte sich in einer Ansprache empört über den Vorfall und erklärte, dass ihre Regierung die Familie Garcias unterstützen werde. "Die Familie wurde kontaktiert, und wir prüfen auch die Möglichkeit, Anzeige zu erstatten, da dies nicht akzeptabel ist", sagte sie. Das mexikanische Außenministerium untersucht derzeit, welche rechtlichen Maßnahmen ergriffen werden können.

Garcia hinterlässt eine Frau und eine Tochter. Die Familie beschrieb auf der Plattform "GoFundMe", dass er fast zehn Meter von einem Glashaus bei seinem Arbeitgeber in die Tiefe gestürzt sei. Nachdem die lebenserhaltenden Maßnahmen im Krankenhaus abgeschaltet wurden, wandte sich die Familie mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit.

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Spannungen zwischen Mexiko und den USA

Der Vorfall verstärkt die ohnehin angespannte Beziehung zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten unter der Trump-Regierung. Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt eine harte Linie gegenüber Einwander:innen aus Mexiko verfolgt. Laut Angaben von Präsidentin Sheinbaum wurden seit Beginn seiner Präsidentschaft 68.790 Mexikaner:innen aus den USA abgeschoben.

Trump hat zudem Strafzölle in Höhe von 30 Prozent auf mexikanische Waren angekündigt, die ab dem 1. August in Kraft treten sollen. Diese Maßnahme wird als Druckmittel gesehen, um Mexiko zu verstärkten Maßnahmen gegen Migration und Drogenhandel zu bewegen. Sheinbaum kritisierte diese Politik scharf und erklärte, dass Mexiko nicht für die innenpolitischen Probleme der USA verantwortlich gemacht werden dürfe.

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ICE-Razzien stehen in der Kritik

Die aggressive Vorgehensweise der ICE steht seit Langem in der Kritik. Menschenrechtsorganisationen werfen der Behörde vor, unverhältnismäßig hart gegen Migrant:innen vorzugehen und dabei grundlegende Menschenrechte zu verletzen. Der Fall Garcia ist nur ein Beispiel für die Folgen dieser Politik.

Die mexikanische Regierung fordert nun Antworten von den USA. "Wir erwarten eine klare Erklärung der Umstände dieses Vorfalls", betonte ein Sprecher des mexikanischen Außenministeriums. Gleichzeitig wird geprüft, ob Klagen vor internationalen Gremien möglich sind.

Ein Symbol für eine größere Krise

Der Tod von Jaime Alanis Garcia ist nicht nur ein tragisches Einzelereignis, sondern ein Symbol für die zunehmend feindselige Atmosphäre gegenüber Migrant:innen unter der Trump-Regierung. Menschenrechtsgruppen warnen, dass solche Vorfälle zunehmen könnten, wenn die ICE ihre Maßnahmen weiter eskaliert.

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  • Verwendete Quellen:
  • "t-online": "Präsidentin kündigt Reaktion an"
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