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Nur eine Sorte "gut"

Öko-Test prüft Kaffeepads: 14 von 21 Produkten wegen Schadstoffen durchgefallen

  • Aktualisiert: 02.09.2024
  • 09:17 Uhr
  • Clarissa Yigit
Öko-Test hat 21 Kaffepads getestet. Davon erhielt keine Sorte die Note "sehr gut". (Symbolbild)
Öko-Test hat 21 Kaffepads getestet. Davon erhielt keine Sorte die Note "sehr gut". (Symbolbild)© Pixelot / Adobe Stock

Öko-Test hat 21 Kaffeepad-Sorten auf Geschmack, Schadstoffe und Anbaubedingungen geprüft. Nur sieben bestehen den Test.

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Inhalt

  • So wurde getestet
  • Das ist der Testsieger (Gesamtnote "gut")
  • Die Testergebnisse im Überblick

Insgesamt 21 Kaffeepad-Sorten hat Öko-Test unter die Lupe genommen. Enttäuschend war allerdings das Ergebnis. Keines der getesteten Produkte schnitt im Test mit der Endnote "sehr gut" ab - lediglich ein Kaffeepad erhielt die Note "gut", heißt es in der Pressemitteilung von Donnerstag (29. August) des Testinstituts. Insgesamt fielen 14 der getesteten Produkte durch.

Ein Pluspunkt: Allerdings schmeckten den geschulten Sensorikexpert:innen fast 50 Prozent der Produkte "sehr gut".

Im Video: Katastrophales Ergebnis - Öko-Test testet Shein

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So wurde getestet

Öko-Test hat bei seinem Prüfverfahren insbesondere auf Geschmack, mögliche Schadstoffe und menschenwürdige Anbaubedingungen geachtet.

Dabei erhielten auffallend viele Pads Notenabzüge aufgrund gesundheitsschädlicher Schadstoffe, die bei der Kaffeeröstung entstehen, so die Tester:innen. Demnach wurde in der Mehrheit der getesteten Produkte der EU-Richtwert für Acrylamid ausgeschöpft. In Tierversuchen stellte sich heraus, dass Acrylamid als krebserregend gilt und erbgutschädigend ist.

Die Sorte "Caffè Crema" des Discounters Netto und die "Laudatio Kaffeepads Caffè Crema" von Rossmann übersteigen sogar die Werte.

Auch die Stoffe Furan und Methylfuranen, die ebenfalls bei der Kaffeeröstung entstehen, wurden in allen getesteten Kaffeepads mit "erhöhten" Gehalten nachgewiesen. Laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) können die Stoffe in Lebensmitteln möglicherweise zu langfristigen Leberschäden führen und krebserregend sein.

"Ausgehend von Tierversuchen gelangten wir zu dem Schluss, dass Leberschäden und Leberkrebs die kritischsten gesundheitlichen Auswirkungen sind", beurteilt Dr. Helle Knutsen, Vorsitzende des Sachverständigengremiums für Kontaminanten in der Lebensmittelkette, die Furanwerte in Lebensmitteln. Nach den Angaben von Öko-Test reichen bereits vier kleine Tassen aus, um an die Furan-Schwelle zu gelangen, die in Tierversuchen erste Schäden verursacht hatte.

Im Video: Wird bald Kaffee knapp? EU-Verordnung könnte 2025 zu steigenden Preisen führen

Ein weiteres Manko bei drei Viertel aller getesteten Kaffeepads sind – zwar nur im Spurenbereich – Pestizidrückstände. Demnach fanden die Tester:innen unter anderem besonders bedenkliche Spritzgifte, etwa das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Dieses wurde in den Bio-Kaffees von Alnatura und DM nachgewiesen.

Ein hohes Gewicht bei der Bewertung des Kaffees erlangten auch die Anbaubedingungen in den Ursprungsländern. Dabei hätten die Anbieter insbesondere bei Öko-Test gepunktet, wenn diese nachweisen konnten, dass "für den Kaffeeanbau in den vergangenen sieben Jahren keine natürliche Waldfläche gerodet wurde, sie für faire und sichere Arbeitsbedingungen einstehen und eine Strategie haben, damit auf den Plantagen existenzsichernde Einkommen und Löhne gezahlt werden", schreibt "Utopia". In diesem Punkt seien die Hersteller noch relativ auskunftsfreudig gewesen.

Was den Nachweis der kompletten Lieferkette allerdings anbelangte, gaben lediglich vier von 21 Herstellern (Lidl, DM, Alnatura und Gepa) gegenüber Öko-Test diese bis zum Feld preis. Öko-Test-Redakteurin Heike Baier meint dazu: "Die meisten Anbieter in unserem Test können hier nicht punkten: Fehlanzeige in puncto Transparenz und existenzsichernde Löhne. Lavazza und Melitta verrieten uns nicht einmal, woher ihr Kaffee kommt."

:newstime
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Das ist der Testsieger (Gesamtnote "gut")

  • Lidl: Fairglobe Faire Bio Kaffeepads Crema

Die Kaffepads von Lidl waren die einzigen, die in allen Testkategorien die Tester:innen von Öko-Test überzeugten und somit in der Gesamtbewertung mit "gut" abschnitten.

So rieche und schmecke der Kaffee "aromatisch und röstig", leicht nach "dunkler Schokolade". Die Säure sei erkennbar. Zudem sei in dem Kaffee in Laboruntersuchungen keine Pestizidbelastung nachgewiesen worden; lediglich Spuren von Acrylamid. Jedoch hätten die Prüfer:innen auch in dem Testsieger den bedenklichen Stoff Furan gefunden.

Im Video: Öko-Test - Diese Wassereis-Sorten fallen durch

Die Testergebnisse im Überblick

  • Gesamtnote "gut": einmal
  • Gesamtnote "ausreichend": sechs Mal (darunter drei Bioprodukte)
  • Gesamtnote "mangelhaft": neunmal (darunter zwei Bioprodukte)
  • Gesamtnote "ungenügend": fünf mal
  • Verwendete Quellen:
  • Öko-Test: "Kaffeepads im Test: Acrylamid und Glyphosat entdeckt"
  • T-online: "Beliebte Kaffeepads mit Schadstoffen belastet"
  • Radio Bilefeld: "Frankfurt/Main | Nicht nach "Öko-Test"-Geschmack: Nur ein Kaffeepad ist "gut""
  • EFSA: "Furan in Lebensmitteln – EFSA bestätigt gesundheitliche Bedenken"
  • Utopia: "Kaffeepads bei Öko-Test: Nur ein Produkt ist 'gut'"
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