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Gibt es Langzeitfolgen?

"Long Flu"-Studie: Darum wollen Grippe-Symptome oft kein Ende nehmen

  • Aktualisiert: 05.03.2024
  • 13:55 Uhr
  • teleschau
Auch bei einer Grippe drohen Langzeitfolgen. Die höchste Gefahr für die Gesundheit besteht erst einen Monat nach der Infektion.
Auch bei einer Grippe drohen Langzeitfolgen. Die höchste Gefahr für die Gesundheit besteht erst einen Monat nach der Infektion.© iStock/KatarzynaBialasiewicz

Long Covid hat auch das Bewusstsein für ein anderes Phänomen geschärft: Unter Long Flu versteht man die Spätfolgen einer Influenza-Infektion. Das Tückische: Diese können mitunter gefährlicher sein als die Akutphase der Krankheit.

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"Long Flu"-Studie in den USA

Es gibt nicht viele positive Schlüsse, die man aus der Zeit der Covid-19-Pandemie ziehen kann. Das Phänomen Long Covid hat die Gesellschaft aber dafür sensibilisiert, dass aus einer Atemwegsinfektion mit vermeintlich kurzem Krankheitsverlauf ein chronisches Leiden mit teils gravierenden Folgen werden kann.

Dies hat Forschende der Washington University School of Medicine in St. Louis, Missouri dazu veranlasst, die möglichen Langzeitfolgen der Grippe (englisch: "flu") genauer unter die Lupe zu nehmen. Dafür analysierte das Team die Daten von 81.280 Covid-19- sowie 10.985 Influenza-Patient:innen, die aufgrund der jeweiligen Krankheit in die Klinik eingewiesen worden waren, bis zu 18 Monate nach ihrer Entlassung. Sie griffen dafür auf Krankenakten zurück und verglichen die Daten der einen mit denen der anderen Gruppe.

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Vergleichbare Ergebnisse

Das Ergebnis: Die Langzeitprobleme beider Gruppen waren vergleichbar und betrafen zum Beispiel Organ-Schädigungen sowie ein erhöhtes Sterberisiko. Besonders interessant war die Erkenntnis, dass "die Gesundheitsrisiken nach den ersten 30 Tagen der Infektion höher sind als davor".

Long Covid betraf verschiedene Bereiche des Körpers, etwa Herz, Blutgefäße oder Niere - einige Patient:innen litten auch unter dem Erschöpfungssyndrom Fatigue. Insgesamt waren die Symptome hier schwerer und betrafen mehr Organe als bei den Long-Flu-Erkrankten. Die Betroffenen mussten häufiger klinisch behandelt werden und hatten ein 50 Prozent höheres Sterberisiko. Allerdings scheint die Gefahr für die Lunge nach einer Influenza-Infektion größer zu sein. Die größte Sterbegefahr gab es in beiden Gruppen etwa einen Monat nach der Infektion, also weit nach der Akutphase.

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Weitere Forschungen nötig

Da nur Daten von hospitalisierten Kranken untersucht worden sind, gibt es natürlich Lücken, was die aus der Studie zu ziehenden Schlüsse angeht. So sagt sie zum Beispiel nichts darüber aus, ob es auch nach einem milderen Grippe-Verlauf zu Long-Flu-Langzeitbeschwerden kommen kann. Bei Long Covid ist das bekanntlich der Fall.

Eine wichtige Erkenntnis bleibt nach Ansicht der Forscher:innen: Dass es bei Infektionskrankheiten wichtig ist, sie über die Akutphase hinaus im Blick zu haben. Denn so könnten womöglich Virus-Infektionen als Ursachen chronischer Krankheiten früher in Betracht gezogen und untersucht werden: "Die Vorstellung, dass Covid-19 oder Grippe nur akute Krankheiten sind, übersieht ihre größeren langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit."

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