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Russland

"Ich mache keine Witze": Putin will westliche IT-Konzerne aussperren

  • Veröffentlicht: 28.05.2025
  • 18:08 Uhr
  • Max Strumberger
Kreml-Chef Putin kündigt Maßnahmen gegen westliche Unternehmen in Russland an. (Archivbild)
Kreml-Chef Putin kündigt Maßnahmen gegen westliche Unternehmen in Russland an. (Archivbild)© Alexander Kazakov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Kreml-Chef Wladimir Putin plant, die Dienstleistungen westlicher IT-Konzerne in Russland zu sperren. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die russische Technologiebranche zu fördern und die Abhängigkeit von ausländischen Diensten zu reduzieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Abzug westlicher Unternehmen will Wladimir Putin die Dienstleistungen westlicher IT-Konzerne in Russland sperren.

  • Viele ihrer Produkte sind bei den Russen nach wie vor beliebt.

  • Der Kreml-Chef sprach in diesem Zusammenhang davon, dass man Vergeltung üben wolle.

Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben viele westliche Unternehmen Russland verlassen. Software von westlichen IT-Konzernen ist jedoch oft noch allgegenwärtig. Kreml-Chef Wladimir Putin ist dies ein Dorn im Auge. Der russische Präsident hat angekündigt, die Dienstleistungen westlicher IT-Unternehmen vollständig zu sperren. "Man muss sie drosseln", sagte Putin bei einem Treffen mit russischen Unternehmern. "Ich mache keine Witze", ergänzte der 72-Jährige. Er betonte, dass der Westen versuche, Russland zu strangulieren, und forderte, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

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Russland zensiert Internet

Der Ankündigung ging die Klage eines russischen IT-Managers voraus, der über Milliardenverluste für einheimische Technologieunternehmen berichtete. Die russische IT-Branche leidet darunter, dass viele Bürger weiterhin auf Dienste wie Zoom oder Microsoft setzen. Putin versprach, die Bürger "von ihren schlechten Angewohnheiten zu befreien" und kritisierte virtuelle ausländische Handelsplattformen als "Loch", durch das alles Mögliche nach Russland eingeführt werde. Diese Maßnahmen sollen die russische Technologiebranche unterstützen und die Abhängigkeit von ausländischen Diensten verringern.

Bereits jetzt hat Russland die Netzgeschwindigkeit vieler ausländischer Online-Dienste gedrosselt. So ist die Nutzung von YouTube ohne virtuelles privates Netzwerk (VPN) für Russen praktisch unmöglich, da Videos zu lange laden. Parallel dazu baut Russland die Videoplattform RUTube auf, um eine heimische Alternative zu bieten. Facebook und Instagram sind seit Kriegsbeginn als extremistisch eingestuft und gesperrt. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, die Kontrolle über den digitalen Raum zu verstärken und die russische Bevölkerung auf inländische Alternativen zu lenken.

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Viele VPN-Anbieter blockiert

Die russischen Behörden haben auch viele große VPN-Anbieter blockiert, um zu verhindern, dass Russen unkontrolliert im Netz surfen. Diese Blockaden sollen sicherstellen, dass die staatlichen Restriktionen effektiv sind und die Bürger nicht auf Umwegen Zugang zu gesperrten Inhalten erhalten. Die Sperrung von VPN-Diensten ist ein weiterer Schritt, um die Kontrolle über den Informationsfluss im Land zu behalten und die Nutzung ausländischer Plattformen zu minimieren.

Putins Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie, die darauf abzielt, die russische Wirtschaft und Technologiebranche zu schützen und zu fördern. Durch die Sperrung westlicher IT-Dienstleistungen und die Förderung inländischer Alternativen versucht Russland, seine Unabhängigkeit zu stärken und die Auswirkungen internationaler Sanktionen zu mildern.

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Noch ist das fränkische Unternehmen Knauf in Russland aktiv - und laut eines Medienberichts könnte dessen Material für den Aufbau von russischen Atomwaffenstützpunkten genutzt worden sein. Der Baustoffhersteller widerspricht vehement.

  • 28.05.2025
  • 15:21 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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