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Darauf solltest du unbedingt achten!

Bärlauch erkennen, putzen und richtig zubereiten: Die besten Tipps und Tricks!

  • Aktualisiert: 30.05.2023
  • 12:01 Uhr
  • Christina Berlinghof
Frühlingshafte Delikatesse: So erkennst du Bärlauch, sammelst ihn sicher und bereitest ihn richtig zu - Tipps für alle, die sich an der Wildpflanze versuchen möchten.
Frühlingshafte Delikatesse: So erkennst du Bärlauch, sammelst ihn sicher und bereitest ihn richtig zu - Tipps für alle, die sich an der Wildpflanze versuchen möchten.© picture alliance / Westend61

Im Frühling sprießen die aromatischen Blätter des Bärlauch wieder in vielen Wäldern und auf Wiesen. Doch beim Sammeln solltest du vorsichtig sein, denn Bärlauch kann man leicht mit ähnlich aussehenden, giftigen Pflanzen verwechseln. Woran du das Wildkraut in der Natur erkennst und wie du es für die Verwendung in der Küche putzt und zubereitest, erklären wir dir hier.

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Bärlauch in der Natur sammeln

Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen und ist ein beliebtes Wildkraut, das nach Knoblauch riecht, und auch so ähnlich schmeckt. Die Bärlauch-Saison beginnt je nach Witterung Ende März oder Anfang April. Dann wachsen die langen, grünen Blätter großflächig im Wald, in Parkanlagen oder auf schattigen Wiesen. Das kräftige Aroma der Pflanzen kannst du meist schon aus der Ferne wahrnehmen. Die Erntezeit ist jedoch kurz, denn etwa ab Mitte Mai beginnen die Pflanzen zu blühen und die Blätter werden faserig und verlieren ihr Aroma.

Das Pflücken von Bärlauch für den Eigenbedarf ist erlaubt, solange du dich nicht in einem Naturschutzgebiet befindest. Dort ist das Sammeln von Bärlauch verboten. Entferne pro Pflanze möglichst immer nur ein Blatt, das schont die Bestände und lässt ihnen Kraft für das Ausbilden neuer Blätter im nächsten Jahr.

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Im Clip: Tödliche Verwechslungsgefahr Herbstzeitlose und Bärlauch

Gefahr von Vergiftung

Vor allem Laien sollten beim Sammeln von Bärlauch in der Natur sehr vorsichtig sein und sorgfältig vorgehen, denn wer sich nicht auskennt, kann ihn leicht mit ein paar Doppelgängern, den giftigen Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Aronstab verwechseln. Diese Pflanzen wachsen an ähnlichen Standorten und zur ähnlichen Zeit wie Bärlauch, deshalb ist die Verwechslungsgefahr groß. Schon der Verzehr von nur einem Blatt Herbstzeitlose oder Aronstab kann zum Tod führen. Maiglöckchen-Blätter lösen nach deren Verzehr in der Regel Übelkeit und Erbrechen aus, in seltenen Fällen auch Herzrhythmusstörungen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) häufen sich im April und Mai die Fälle von Vergiftungen durch das Verwechseln von Bärlauch mit den giftigen Pflanzen, teilweise mit schwerwiegenden Folgen.

Bei einer Vergiftung mit Blättern der Herbstzeitlosen kommt es in der Regel schon wenige Stunden nach deren Verzehr zu heftigen Magen-Darmbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Anschließend kann dann innerhalb von ein bis zwei Tagen ein Multiorganversagen folgen, das tödlich enden kann. Bei dem Verdacht auf eine Vergiftung solltest du deshalb so schnell wie möglich den Giftnotruf anrufen oder Kontakt zu deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt aufnehmen. In einer Klinik kann dann ein möglicher gefährlicher Verlauf früh erkannt und behandelt werden.

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Woran kann ich Bärlauch erkennen?

Kontrolliere die Blätter immer direkt beim Sammeln. Wenn du geerntete Blätter erst zu Hause überprüft, sind wichtige Merkmale möglicherweise gar nicht mehr eindeutig zu erkennen.

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Geruchsprobe machen

Bärlauch kannst du zunächst an seinem typischen knoblauchähnlichen Duft erkennen. Das BfR empfiehlt folgende Geruchsprobe: Reibe ein grünes Bärlauch-Blatt zwischen den Fingern, dann wirst du den intensiven, knoblauchähnlichen Geruch riechen. Hast du kein Bärlauch-Blatt erwischt, riecht es nicht nach Knoblauch. Wasche dir dann sofort sorgfältig die Hände und sortiere das "falsche" Blatt aus.

Zusätzlich solltest du unbedingt auch auf ein paar optische Erkennungsmerkmale von Bärlauch achten, um ihn eindeutig zu identifizieren. Denn hast du schon ein paar Bärlauch-Blätter in der Hand gehabt, haftet ihr Aroma möglicherweise an deinen Fingern und auch ein Blatt Maiglöckchen oder Herbstzeitlose riecht dann plötzlich knoblauchartig, obwohl es gar kein Bärlauch ist. Bist du dir unsicher, lasse das Blatt lieber in der Erde und verzichte auf dessen Verzehr.

So sehen Bärlauch-Blätter aus

Achte beim Sammeln in der Natur auf folgende optische Merkmale der Blätter, um Bärlauch sicher zu erkennen:

Bärlauch ist auf der Blattunterseite mattgrün, sein Stiel ist dünn und wächst immer einzeln aus dem Boden. Außerdem sind seine Blätter meist weich und empfindlich, können sich umklappen oder an den Außenkanten leicht einrollen. Maiglöckchen wachsen dagegen in Paaren am Stängel und ihre Blätter sind an der Unterseite von einer Glanzschicht überzogen. Blätter von Herbstzeitlosen sind fest und glänzen auf der Ober- und Unterseite. Sie wachsen ohne Blattstiel aus einer Art Rosette. Aronstab kannst du meist anhand der Blattform von Bärlauch unterscheiden, seine Blätter sind nämlich eher pfeilförmig und haben unregelmäßig geformte Blattnerven.

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Bärlauch einkaufen oder selbst anbauen

Wenn dir das Sammeln von Bärlauch zu heikel ist, kannst ihn im Frühling auch auf Wochenmärkten, beim Gemüsehändler oder in gut sortieren Supermärkten einkaufen. Achte darauf, dass der Bärlauch noch nicht blüht und verarbeite ihn möglichst zeitnah, denn nach dem Pflücken hält er sich gekühlt nur ein bis zwei Tage. Wickle ihn zur Lagerung am besten in ein feuchtes Küchenpapier und lege ihn ins Gemüsefach deines Kühlschranks.

Wenn du einen Garten hast, kannst du Bärlauch auch anpflanzen und direkt ernten, dann besteht keine Verwechslungsgefahr. Das Kraut mag schattige, feuchte Standorte. Ideal ist also ein Platz unter einem Laubbaum oder Busch oder an der Nordseite des Hauses. Jungpflanzen sind im Gartenfachhandel erhältlich, du kannst sie im Frühjahr direkt in die Erde pflanzen, wenn es keinen Frost mehr geben soll. Gieße die Bärlauch-Pflanzen regelmäßig und großzügig, dann kannst du die Blätter schon nach ein paar Wochen ernten.

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Bärlauch putzen und verarbeiten

Bärlauch ist mit Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch verwandt. Viele Menschen mögen sein äußerst würziges, knoblauchähnliches Aroma und verwenden Bärlauch gerne beim Zubereiten von Speisen. Wasche die Blätter vor der Zubereitung unbedingt heiß ab, denn manchmal befinden sich auf ihnen kleine Eier des Fuchsbandwurms, diese können beim Menschen eine Infektion auslösen und werden erst bei einer Temperatur von etwa 60 Grad Celsius abgetötet. Die Blätter nach dem Waschen abtropfen lassen und klein haken.

Du kannst die Blätter dann mit Olivenöl, Pinienkernen und Parmesan zu einem schmackhaften Bärlauchpesto verarbeiten, einen kleinen Teil des Krauts in Butter untermischen und wie eine Kräuterbutter auf Brot schmieren oder Bärlauchsoße zu Spargel und Kartoffeln servieren.

Das leckere Frühlingskraut kannst du auch einfrieren, hacke es dazu klein und gib es in kleinen Portionen in Gefrierbeutel, dann kannst du es über einen längeren Zeitraum zum Würzen deiner Speisen verwenden. Noch länger hast du etwas von deinem Bärlauch, wenn du ihn richtig konserviert. Wie du deinen Bärlauch richtig trocknen kannst und somit länger frisch hältst, verraten wir dir hier.

Du weißt noch nicht, was du mit deinem ganzen Bärlauch anfangen sollst? Hier einige Inspirationen:

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