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Gesund durch die Wechseljahre

Hitzewallungen in den Wechseljahren: Das hilft wirklich 

  • Aktualisiert: 24.03.2023
  • 11:39 Uhr
Was genau die Ursache von plötzlichen Hitzewallungen ist, darüber sind sich Expert:innen noch nicht ganz einig. Man vermutet, dass sie mit Schwankungen der Östrogenproduktion zusammenhängen.
Was genau die Ursache von plötzlichen Hitzewallungen ist, darüber sind sich Expert:innen noch nicht ganz einig. Man vermutet, dass sie mit Schwankungen der Östrogenproduktion zusammenhängen.© fizkes - stock.adobe.com

Die Wechseljahre bringen den Hormonhaushalt aus der Balance und das geht oft mit verschiedenen körperlichen Beschwerden einher. Viele Frauen klagen in dieser Zeit über Hitzewallungen. Aber woher kommt das und was hilft dagegen? Wir klären auf. Jetzt weiterlesen!

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Im Clip: Fakten über Wechseljahre und angebliche Wundermittel gegen Beschwerden im Check

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Hitzewallungen in der Menopause - Wechseljahre Symptome

Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind die bekanntesten Symptome in den Wechseljahren, die in Fachkreisen auch als Klimakterium bezeichnet werden. Hast du auch mit nächtlichem Schwitzen und Hitzewallungen am Tag zu kämpfen? Damit bist du nicht alleine - bis zu 85 Prozent der Frauen in den Wechseljahren berichten von diesen Beschwerden. Am häufigsten äußern sich die Symptome circa ein Jahr nach der Menopause und lassen meist nach vier bis fünf Jahren von selbst wieder nach. Hitzewallungen zeigen sich durch plötzliche, heftige Schweißausbrüche und werden von vielen Frauen als eine heiße Welle empfunden. Sie kündigen sich meist durch Unbehagen und leichten Kopfdruck an. Die Hitze breitet sich normalerweise vom Brustbereich über den Hals bis hin zum Gesicht und die Oberarme aus. Dabei kann die Haut fleckig und rot werden. Typischerweise dauert eine Hitzewallung 30 Sekunden bis zu mehreren Minuten an und endet mit einem Kälteempfinden und Frösteln. Mögliche Begleitsymptome sind Unruhe, Schwindel, Übelkeit und Herzrasen. Laut Expert:innen handelt es sich um starke Hitzewallungen, wenn sie innerhalb von zwei Wochen an mehr als sechs Tagen auftreten.

Hier gibt es außerdem Ayurveda-Tipps gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren

Hitzewallungen - was ist die Ursache?

Die Hitzewallungen-Ursache ist noch nicht vollständig geklärt. Expert:innen vermuten, dass es mit Schwankungen der Östrogenproduktion zusammenhängt. Während der Wechseljahre produzieren die Eierstöcke immer weniger Östrogen. Dadurch kommt es zu einem hormonellen Ungleichgewicht, was wiederum Fehlsignale in dem Teil des Gehirns verursacht, das für die Steuerung der Körpertemperatur zuständig ist. Dadurch empfindet der Körper eine vorgetäuschte Überhitzung und reagiert mit einer Steigerung der Durchblutung und einem Schweißausbruch, um abzukühlen. Außerdem wird das Hormon Adrenalin ausgeschüttet, das zwar zu einer schnelleren Abkühlung beiträgt, aber auch für Aufregung und Reizbarkeit sorgt.

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Was tun gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren?

Hitzewallungen sind nicht gefährlich - sie sind eine natürliche Reaktion des Körpers. Trotzdem empfinden die meisten Frauen diese klimakterischen Beschwerden (Wechseljahresbeschwerden) als unangenehm. Wenn sie häufig vorkommen, können sie den Alltag negativ beeinflussen. Glücklicherweise gibt es einiges, was du gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren tun kannst:

  1. Kleide dich nach dem "Zwiebelprinzip": Es ist praktisch, wenn du mehrere Kleidungsschichten trägst, die du bei Hitzewallungen ablegst und danach wieder anziehst. Das gleiche Prinzip empfiehlt sich auch für die Bettdecken. Benutze am besten eine dünne und eine dickere oder mehrere dünne Decken. Setze dabei bevorzugt auf Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Wolle oder Seide, da diese atmungsaktiver sind als Stoffe mit Polyester- oder Nylonanteilen.
  2. Bewege dich an der frischen Luft: Sport stabilisiert den Blutdruck und stärkt die Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System. Wenn du an der frischen Luft trainierst, versorgst du die Zellen zusätzlich mit Sauerstoff. Das alles macht deinen Körper weniger anfällig für Hitzewallungen.
  3. Vermeide diese Lebensmittel: Scharfes oder stark gewürztes Essen mit viel Pfeffer, Chili, Knoblauch und Ingwer sowie koffein- und alkoholhaltige Getränke stimulieren die Nerven, die die Blutgefäße erweitern und Hitzewallungen auslösen können. Versuche daher, auf diese sowie auf schwer verdauliche Lebensmittel zu verzichten.
  4. Achte auf eine ausgewogene Ernährung: Nimm anstatt der oben genannten Nahrungsmittel lieber viel Gemüse zu dir, um deinen Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Die traditionelle Chinesische Medizin empfiehlt eine Ernährung basierend auf den fünf Elementen. Dabei werden Lebensmittel in "kalte", "erfrischende", "neutrale", "warme" und "heiße" Kategorien eingeordnet. So gehören beispielsweise Tomaten, Gurken, Bananen, Joghurt und Südfrüchte wie Ananas und Kiwis zu den "kalten Nahrungsmitteln". Sie sollen den Körper abkühlen und vor übermäßiger Hitze schützen. Probiere am besten aus, ob der Verzehr dieser Lebensmittel gegen deine Hitzewallungen hilft. Zudem empfiehlt medizinisches Fachpersonal Frauen in den Wechseljahren Vollkornprodukte, Omega-3-haltige Nahrungsmittel wie Fisch, Leinsamen, Chia-Samen, Walnüsse und Avocados sowie östrogenhaltiges Gemüse wie Soja, Erbsen, Linsen, Bohnen und Alfalfa-Sprossen zu essen.
  5. Vermeide Stress: Wenn du dich gestresst fühlst, kann das Hitzewallungen auslösen oder verstärken. Stressige Situationen lassen sich nicht immer vermeiden. Versuche deshalb, durch verschiedene Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, progressive Muskelentspannung und Atemmeditation deinen Stresspegel zu reduzieren.
  6. Vergiss nicht die Wechselduschen: Eine abwechselnd heiße und kalte Dusche stärkt die Blutgefäße und erhöht deren Elastizität. Dadurch können sie sich einfacher dehnen und das Blut fließt besser durch. So wird die Wärme bei Hitzewallungen effizienter abtransportiert und die Beschwerden lassen schneller nach. Zudem stärkst du so dein Immunsystem. Starte deinen Tag am besten mit einer Wechseldusche. Beginne immer mit warmem Wasser und beende die Dusche mit kaltem oder lauwarmem Wasser. Führe am besten drei Durchgänge durch. Falls du eine Wechseldusche als unangenehm empfindest, helfen auch Wechsel-Fußbäder gegen die Hitzewallungen. Beende diese auch immer mit kaltem Wasser.

Hausmittel gegen Hitzewallungen

Auch bestimmte Hausmittel helfen gegen Hitzewallungen. Lies hier, wie du diese Wechseljahresbeschwerden mit Salbei, Granatäpfeln und Co. lindern kannst.

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Salbei gegen Hitzewallungen

Du kennst die Heilpflanze sicherlich als Mittel gegen Husten und Halsschmerzen. Doch Salbei hilft auch bei Hitzewallungen. Laut dem Wissenschaftsjournalisten Dr. Jörg Zittlau gehört Salbei "zu den erfolgreichsten Schweißhemmern überhaupt." Zittlau nach sei diese Wirkung "durch mehrere Studien bestätigt. Die Schweißhemmung beträgt bis zu 52 Prozent." Die Wirkstoffe im Salbei reduzieren die Schweißproduktion und regulieren gleichzeitig die Wärmesteuerung im Gehirn. Das führt zu einer Verringerung der Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Die Heilpflanze wirkt auch gegen begleitende Symptome wie Schlafstörungen, Müdigkeit und Energielosigkeit. Besonders wirksam sind Extrakte aus der frischen Salbeipflanze. Salbeiextrakt ist in Form von Kapseln, Tabletten und Dragees in Apotheken erhältlich.

Rotklee gegen Hitzewallungen

Rotklee enthält einen hohen Anteil an den sogenannten Isoflavonen. Das sind Phytoöstrogene oder pflanzliche Östrogene, die eine ähnliche Struktur wie die körpereigenen Östrogene besitzen und sich an Östrogenrezeptoren in unseren Körper binden. Daher wirken sie ähnlich wie unsere Hormone. Da sich die verringerte Östrogenproduktion in den Wechseljahren auf die Hitzewallungen auswirkt, können Isoflavone einen Ausgleich schaffen. Mehrere Studien haben bestätigt, dass Phytoöstrogene Hitzewallungen und andere Wechseljahresbeschwerden reduzieren. Im Gegensatz zu einer Hormontherapie gibt es hierbei keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Allerdings gibt es auch Studien, bei denen der Rotklee-Extrakt keine oder nur eine geringe Wirkung gegen Hitzewallungen zeigt. Medizinisches Fachpersonal empfiehlt eine Dosierung von 40 bis 50 Milligramm Isoflavone pro Tag. Du erhältst Rotklee-Extrakt in Form von Kapseln oder Tabletten in der Apotheke.

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Granatapfel gegen Hitzewallungen

Granatäpfel wurden bereits von den alten Griechen gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren eingesetzt. Sie nannten die Frucht "Apfel der Aphrodite". Die Kerne des Granatapfels enthalten ebenfalls Phytoöstrogene. Die Studienlage hierzu ist zwar auch uneinheitlich, doch viele Frauen berichten von einer Besserung ihrer klimakterischen Beschwerden. Granatapfel-Extrakt und Granatapfelkernöl gibt es in Apotheken und Reformhäusern zu kaufen.

Yamswurzel gegen Hitzewallungen

Die Wurzel trägt ebenfalls zur Reduktion von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen bei. Sie enthält den Inhaltsstoff Diosgenin, der ähnlich wie das Hormon Progesteron wirkt, das zu Beginn der Wechseljahre auch weniger produziert wird. Yamswurzel-Extrakt gleicht daher den Hormonhaushalt aus und hilft zudem gegen weitere Beschwerden, die mit einem niedrigen Progesteronspiegel einhergehen. Dazu gehören Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Zyklusprobleme und Müdigkeit.

Traubensilberkerze gegen Hitzewallungen

Die Inhaltsstoffe des Traubensilberextraktes binden an Östrogenrezeptoren und wirken somit einem niedrigen Östrogenspiegel und den dadurch verursachten Beschwerden entgegen. Das gilt insbesondere für Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen. Die positive Wirkung der Traubensilberkerze tritt erst nach mehrwöchiger Einnahme ein. Du kannst den Traubensilberextrakt über mehrere Monate hinweg einnehmen. Besprich die Einnahme dieser sowie der oben genannten Hausmittel am besten mit einer medizinischen Fachkraft.

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