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Er konnte sich nicht von seiner Oma verabschieden

Nach dem Tod der Queen: So sehr leidet Prinz Harry

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© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kirsty Wigglesworth

Am 8. September 2022 starb Queen Elizabeth II., Prinz Harrys Großmutter, auf Schloss Balmoral in Schottland. Auch wenn Prinz Harry sich so schnell wie möglich auf den Weg dorthin machte, als er von dem schlechten Gesundheitszustand der Queen erfuhr, kam er zu spät. Die so dringend nötige Aussprache nach seinem Bruch mit dem Königshaus bleibt aus. Für immer. Wie sehr Harry das zu schaffen macht, liest du hier...

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Prinz Harry: Die Tragik von Balmoral Castle

Zum zweiten Mal spielt Balmoral eine tragische Rolle in Harrys Leben. Schon als er seine Mutter Lady Diana im Sommer 1997 in Paris bei einem Autounfall verlor, befand er sich - hunderte Kilometer weit von ihr entfernt - mit seinem Bruder, seinem Vater Charles und seiner Großmutter Queen Elizabeth auf eben jenem Anwesen in Schottland.

Erfahre hier die genaue Todesursache der Queen.

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Für uns eine Ikone, für Prinz Harry die Mutter

"Ich wusste, dass etwas nicht stimme, ich habe die ganze Nacht wach gelegen".

Das soll Prinz Harry zu seinem Vater Charles, am 31. August1997 gesagt haben, nachdem er vom Tod seiner Mutter erfuhr. Die Vorahnung eines liebenden Sohnes, der seine Mutter vermisste? Gerettet hat es sie leider nicht.

Bei uns gibt es alle Hintergrundinfos zum neuen König: Ob König Charles wirklich das Zeug zum neuen Regenten hat und über welche Gebiete sich sein Einflussbereich erstreckt und was sich mit King Charles alles ändert.

Mehr zur tragischen Liebesgeschichte von Diana und Charles gibt es im Video:

Lady Diana, die Königin der Herzen, starb am 31. August 1997 bei einem tragischen Autounfall in Paris. Dort war sie mit ihrem neuen Partner Dodi Al-Fayed unterwegs. Geradezu auf der Flucht vor Paparazzi, fuhr der angetrunkene Fahrer gegen einen Pfeiler in einem Tunnel. Fast vier Stunden kämpften die Ärzte um ihr Leben, doch es war zu spät. Die ehemalige Prinzessin von Wales erlag ihren Verletzungen. 

Prinz Harry und sein Bruder William bekamen die schreckliche Nachricht von ihrem Vater Prinz Charles überbracht. Charles, die Queen und Prinz Philip sollen sich in den darauf folgenden Tagen liebevoll um die trauernden Brüder gekümmert haben. Wie schlecht es Harry und seinem Bruder Willam damals ging - das kann man sich nur vorstellen. Sie konnten sich von ihrer Mutter nicht verabschieden: Ihr nicht noch einmal sagen, wie sehr sie sie doch lieben. Sie nicht noch ein letztes Mal fest und bewusst umarmen. 

 Während der ersten Tage der Trauer hielt die Familie stark zusammen. Auch die Teilnahme an dem Trauerzug während Dianas Beerdigung beschlossen sie gemeinsam. 

Wie King Charles Harry und Meghan degradiert hat, liest du hier.

Prinz Harry schreibt einen Brief an Prinzessin Diana

"Mommy" stand auf einem Brief, in einem Blumenbouquet, auf Dianas Sarg. Ein Brief, den Prinz Harry zum Abschied an seine Mutter geschrieben hatte. Was ein 12-jähriger Junge, der seine Mutter zu Grabe tragen muss, ihr wohl zu sagen hat? Wir werden es nie erfahren, denn das bleibt unter ihm und der Königin der Herzen.

v.l.: Prinz Philip, Prinz William, Earl Althorp, Prinz Harry und Prinz Charles beim Trauerzug von Lady Diana.
v.l.: Prinz Philip, Prinz William, Earl Althorp, Prinz Harry und Prinz Charles beim Trauerzug von Lady Diana.© picture alliance / empics | Adam Butler

Am 6. September 1997 wurde Lady Diana Spencer beerdigt. Der Sarg wurde in einem Trauerzug vom Kensington Palast zur Westminster Abbey gebracht. Direkt hinter dem Sarg lief damals Prinz Harry, mit seinem Bruder, Vater und Großvater. Für den 12-jährigen Harry, war dies der wohl der schwerste Gang seines Lebens. Hinter dem Sarg seiner viel zu früh verstorbenen Mutter. Schritt für Schritt unter den Augen von Millionen Menschen auf der ganzen Welt begleitete er seine Mutter auf ihrem letzten Weg. Nie wieder würde er sie in die Arme schließen können. Von ihr getröstet oder beschützt werden. 

Nach außen, so sagt er Jahre später in einer Dokumentarserie, funktionierte er nur:

"Es war, als ob ich außerhalb meines Körpers wäre. Ich ging einfach mit, tat, was von mir erwartet wurde und zeigte nur ein Zehntel der Gefühle, die alle anderen zeigten. Das war meine Mutter, ihr habt sie nie kennengelernt."

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Unterdrückte Gefühle bei Prinz Harry

Jahrelang verdrängte er die Erinnerungen und Gedanken an seine Mutter. Der Schmerz war wohl zu groß. Doch das hatte Folgen: Jahre später litt er an Angstzuständen, Aggressionen und versuchte seine Sorgen in Partys und Alkohol zu ertränken. Erst 2013, nach zwei Jahren im Ausnahmezustand, holte er sich professionelle Hilfe, nachdem sein Bruder William ihm dazu geraten hatte:

"Er hat mir immer wieder gesagt, etwas stimmt nicht, ich müsse mit jemandem reden und dass das auch okay ist."

Heute ist er mit sich im Reinen und es geht ihm wieder gut. Doch den Verlust der Queen, seiner Großmutter, wird er dennoch zu verarbeiten haben.

Queen Elizabeth II. als Fels in der Brandung

Denn die Beziehung zwischen Harry und der Queen war sehr besonders und innig. Mit dem Tod seiner Mutter trat seine Großmutter Königin Elizabeth in gewisser Weise an Lady Dianas Stelle. Fortan war sie die konstante weibliche Bezugsperson an Harrys Seite. Die besondere Beziehung von Harry und der Queen zeigte sich nicht nur in ihrem Humor, den sie teilten (Prinz Harry war einer der wenigen, der die Queen zum Lachen bringen konnte), sondern auch darin, dass die Queen mit Prinz Harry Dinge besprach, die sie mit sonst niemandem besprechen konnte. Das hat Harry selbst in einem Interview erzählt.

Sein Leben lang haben seine Großeltern Prinz Harry begleitet und auf ihn aufgepasst. Nie hatte er ein schlechtes Wort über die beiden verloren. Selbst, als er und seine Frau Meghan Markle 2020 den Rückzug aus dem Königshaus und den royalen Pflichten bekannt gaben, Vorwürfe an die Familie folgten und das Verhältnis zu seinem Bruder William und seinem Vater zerrüttet war. Doch es soll nie eine Aussprache über die Ereignisse zwischen Harry und der Queen gegeben haben. 

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Die Queen war immer für Prinz Harry da

Prinz Harry dürfte dieser (fehlende) Abschied daher besonders schmerzen: Bis zum Schluss sollen sie sich sehr nah und in regem Kontakt (auch über Videocalls) gestanden haben. Auch nach dem Bruch mit der Familie, der bei vielen im Königshaus großen Unmut ausgelöst hat, verehrte die Queen Prinz Harry: er soll ihr heimlicher Lieblingsenkel gewesen sein. Doch zu einer ehrlichen Aussprache unter vier Augen kam es nie und wird es nun nie kommen. Wie sehr das Harry zu schaffen macht, kann man sich gut vorstellen.

Prinz Harry beim Trauerzug für die Queen.
Prinz Harry beim Trauerzug für die Queen.© picture alliance / empics | Andrew Matthews

Einige Tage nach dem Tod seiner Großmutter schwieg der 5. In der Thronfolge, bevor er die richtigen Worte fand, seiner "Granny" öffentlich zu gedenken. Das tat er aber dann voller Liebe und Dankbarkeit:

"Ich schätze diese Zeiten, die ich mit Dir geteilt habe und all die anderen besonderen Momente dazwischen."

Sein Trost: Kurz vor ihrem Tod konnte Queen Elizabeth II. noch Prinz Harrys zweites Kind - Töchterchen Lilibet (1) - persönlich kennenlernen und in den Arm schließen. Mit ihr lebt zumindest der Spitzname der einstigen Königin - nach der Harrys Tochter benannt wurde - weiter. Ein altes Leben endet, ein neues Leben beginnt.

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  • 12.10.2022
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